Bibl. Angaben: Swart, E.; Stallmann, C.; Powietzka, J.; March, S. (2014a): Datenlinkage von Primär- und Sekundärdaten: Ein Zugewinn auch für die kleinräumige Versorgungsforschung in Deutschland? In: Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz 57 (2), S. 180–187. DOI: 10.1007/s00103-013-1892-1.
Zusammenfassung: Die Versorgungsforschung in Deutschland behandelt eine Vielzahl von Themen im regionalen Kontext und nutzt dafür überwiegend eine (in der Regel: Sekundär-)Datenquelle. Deren spezifische Nachteile und methodischen Einschränkungen können sich limitierend auf eine Analyse auswirken. Zur regionalen Aufgliederung existieren vielfältige Datenquellen, die für die regionale Versorgungsforschung von Interesse sein könnten. Eine Verknüpfung verschiedener Datenquellen (Datenlinkage) könnte somit die Analysemöglichkeiten erweitern. In der Versorgungsforschung selbst werden derzeit verschiedene Ansätze diskutiert, um die jeweiligen Schwächen von Primär- und Sekundärdaten über ein Datenlinkage zu überwinden. Der vorliegende Beitrag thematisiert die verschiedenen Formen des Datenlinkage (auf aggregiertem bzw. individuellem Niveau) sowie deren Potenziale und Restriktionen für die kleinräumige Versorgungsforschung. Der Fokus liegt auf dem individuellen Datenlinkage, das ein schriftliches Einverständnis voraussetzt (informed consent). Unter Berücksichtigung der methodischen und insbesondere datenschutzrechtlichen Herausforderungen werden Schlussfolgerungen über zukünftige Anwendungsfelder und -möglichkeiten der kleinräumigen Versorgungsforschung gezogen und an Beispielen konkretisiert.
Einordnung in den Kontext des Pandemiemanagements: Wenn Pandemiebekämpfung regional verstanden wird und dabei das Datenlinkage von Primär- und Sekundärdaten als wichtige Option verstanden wird, dann dient dieser Beitrag dem Einstieg in die Diskussion von Möglichkeiten und Limitationen dieses Forschungsansatzes.